| Übersetzt von , | Aktualisiert: Februar 12, 2025Die technische Analyse stellt eine Methode zur Bewertung des Marktes dar, die Marktaktivitätsstatistiken wie historische Preise und Volumen untersucht. Im Gegensatz zu fundamentalen Analysten zielen technische Analysten (Techniker) nicht darauf ab, den inneren Wert eines bestimmten Handelsinstruments zu bestimmen. Stattdessen verwenden sie Kursdiagramme und andere Tools, um Muster zu erkennen, die auf zukünftige Marktaktivitäten hindeuten.
Mit all seinen exotischen Werkzeugen untersucht die technische Analyse einfach das Marktangebot und die -nachfrage, um den zukünftigen Trend (Marktrichtung) zu bestimmen. Sie kann auf jede Anlageklasse mit historischen Handelsdaten angewendet werden – Devisen, Aktien, Rohstoffe, Aktienindizes, Kryptowährungen, Anleihen, Futures usw.
Es gibt drei grundlegende Annahmen in der technischen Analyse:
- Erstens berücksichtigt der Preis alles. Techniker gehen davon aus, dass bei jedem beliebigen Zeitpunkt der Preis eines bestimmten Handelsinstruments alles widerspiegelt, was den Markt beeinflusst hat oder beeinflussen könnte, einschließlich fundamentaler Faktoren. In der Praxis des Aktienmarktes nehmen Analysten beispielsweise an, dass die Fundamentaldaten eines Unternehmens, breitere makroökonomische Faktoren sowie die Marktpsychologie im Aktienwert berücksichtigt sind. Daher ist es nicht notwendig, all diese Faktoren separat zu betrachten.
- Zweitens, Preisbewegungen neigen dazu, Trends zu folgen. Sobald sich ein Trend gebildet hat, ist es sehr wahrscheinlich, dass sich die zukünftige Preisbewegung in dieselbe Richtung wie der Trend bewegt statt gegen den Trend.
- Drittens, die Geschichte wiederholt sich, meist in Bezug auf die Preisbewegung. Dies wird oft der Marktpsychologie zugeschrieben. Oder man kann sagen, dass Marktakteure über die Zeit hinweg konsequent auf ähnliche Marktstimuli reagieren. Die technische Analyse nutzt Chartmuster, um die Marktbewegung zu studieren und Trends zu identifizieren. Charts veranschaulichen Preismuster, die sich häufig wiederholen können.
Vor- und Nachteile der technischen Analyse
Zunächst einmal ist die technische Analyse sehr wenig abhängig von fundamentalen Daten. Für einen Techniker sind alle Nachrichten oder makroökonomischen Berichte bereits auf die eine oder andere Weise im Markt eingepreist. Daher muss ein Trader nicht unbedingt auf monatlich oder vierteljährlich veröffentlichte makroökonomische Daten warten oder darauf, dass ein saisonales Ereignis eintritt.
Ein weiterer Vorteil der technischen Analyse ist, dass sie eine schnelle Momentaufnahme der Daten für Trader bietet. Alle benötigten Informationen befinden sich in einem einzigen Kursdiagramm – Kursbewegung, offenes Interesse und Volumen. Durch den Einsatz geeigneter Analysetools kann ein Techniker innerhalb von Minuten entscheiden, ob ein Trade lohnenswert ist oder nicht. Darüber hinaus können sie Gewinnziele und Parameter für das Risikomanagement leicht einschätzen.
Was die Nachteile betrifft, so muss ein technischer Trader vor allem vorsichtig sein, wenn er seine Strategie hauptsächlich auf nachlaufenden Indikatoren aufbaut. Diese zeigen vergangene und aktuelle Ereignisse auf, können jedoch zukünftige Entwicklungen nicht zuverlässig prognostizieren.
Da die Werkzeuge der technischen Analyse allen Marktteilnehmern zugänglich sind, konkurriert man mit sowohl Anfängern als auch Experten, die das gleiche Arsenal verwenden. Da viele Trader ähnliche Strategien anwenden, werden Schutzstopp-Platzierungen und Unterstützungs- und Widerstandszonen vorhersehbar. Daher werden auch Kursschwankungen vorhersehbar. Um sich einen Vorteil zu verschaffen, muss man seine Handelswerkzeuge und -strategie daher feinabstimmen.
Schließlich müssen Trader lernen, die Berechnungen der technischen Analysetools besser zu interpretieren als andere Marktteilnehmer. Es gibt keinen falschen Weg, die gesammelten Daten zu interpretieren. Allerdings gibt es immer einen besseren Weg.
In diesem Leitfaden werden wir uns auf einige Schlüsselkonzepte der technischen Analyse konzentrieren, beliebte technische Indikatoren erforschen und häufig beobachtete Chartmuster untersuchen.
Das Konzept eines Marktrend
Wenn wir von einem Trend sprechen, meinen wir die Richtung, in die sich die Marktpreise bewegen. Ein direktionaler Trend, der durch steigende oder fallende Preise gebildet wird, kann von einem Händler genutzt werden, um einen Gewinn zu erzielen, indem er eine geeignete Trendfolge-Strategie implementiert.
Ein Aufwärtstrend (Bullenmarkt) kann beobachtet werden, wenn der Preis höhere Hochs und höhere Tiefs erreicht.
Ein Abwärtstrend (Bärenmarkt) kann beobachtet werden, wenn der Preis niedrigere Hochs und niedrigere Tiefs erreicht.
Ein Seitwärtstrend (flacher Trend oder Handelsbereich) kann beobachtet werden, wenn sich der Preis innerhalb eines bestimmten Bereichs bewegt, ohne wesentliche Bewegungen nach oben oder unten zu zeigen. Mit anderen Worten, er neigt dazu, auf nahezu demselben Niveau zu bleiben. Eine solche Marktkonfiguration kann beobachtet werden, wenn ein größerer Trend vorübergehend zum Stillstand kommt.
Wir sollten beachten, dass Trendfolge-Methoden nur während Bullen- oder Bärenmärkte zuverlässig sein können, aber sie bieten keine guten Ergebnisse innerhalb von Handelsbereichen. Um Seitwärtstrends (flache Trends) auszunutzen, verwenden die meisten Händler, die sich auf technische Analysen verlassen, Preisoszillatoren.
Außerdem verläuft sich die Kursbewegung niemals in einer kontinuierlichen, ununterbrochenen Linie. Manchmal gibt es kleine Gegenbewegungen innerhalb eines größeren Trends, die es schwierig machen, den zugrunde liegenden Trend zu identifizieren. Wir sollten auch beachten, dass Trends unterschiedliche Längen haben können. Mit anderen Worten, kurzfristige Trends sind Teil langfristiger Trends. Aus der Sicht eines technischen Analysten stellt der Trend eine direktionale Preisbewegung dar, die lange genug anhält, um identifiziert und genutzt zu werden.
Einige Techniker glätten in der Regel kurzfristige Trends innerhalb eines interessierenden Trends durch den Einsatz gleitender Durchschnitte. Auf diese Weise können sie längerfristige Trends erkennen.
Andere Händler untersuchen ein Kursdiagramm genau auf der Suche nach Extrempunkten (Hochs und Tiefs), die durch spezifische Zeiträume getrennt sind, und ziehen danach eine Linie zwischen diesen Punkten. Eine solche Linie ist als Trendlinie bekannt. Wenn man eine Linie zwischen Extrempunkten zieht – Hoch zu Hoch und Tief zu Tief – können Händler die Preisrichtung und ihre Grenzen bestimmen. Eine Trendlinie, die gebrochen wird, kann darauf hinweisen, dass sich der zugrunde liegende Trend wahrscheinlich umkehrt.
Um einen Abwärtstrend zu visualisieren, ziehen Händler normalerweise eine Trendlinie oberhalb der Kursbewegung. Um einen Aufwärtstrend zu visualisieren, ziehen Händler normalerweise eine Trendlinie unterhalb der Kursbewegung. In einem Abwärtstrend wird eine Trendlinie durch Preishochs (Höchststände) bestimmt. In einem Aufwärtstrend wird eine Trendlinie durch Preistiefs (Tiefststände) bestimmt. Sie müssen mindestens zwei Schwung-Hochs oder zwei Schwung-Tiefs finden, um eine Trendlinie zu zeichnen. Eine gültige Trendlinie wird jedoch in der Regel durch mindestens drei Hochs oder drei Tiefs bestimmt.
Das Konzept von Unterstützung und Widerstand
Kursebenen von größter Bedeutung basierend auf historischen Daten, die Händler nutzen, um potenzielle Punkte zu identifizieren, an denen sich die Marktentwicklung verlangsamen und umkehren könnte, sind als Unterstützungs- und Widerstandsebenen bekannt.
Eine Unterstützungsebene markiert den tiefsten Punkt eines Bärenmarkts – normalerweise ein einzelnes Tief. An dieser Stelle trifft das Verkaufen auf „Kaufunterstützung“, da Bullen den Markt betreten und die Abwärtsbewegung an Schwung verliert. Eine Unterstützungsebene dient normalerweise als Signal für Händler, eine Long-Position einzunehmen oder als Kursziel für ihre bestehenden Short-Positionen.
Eine Widerstandsebene markiert den höchsten Punkt eines Bullenmarkts, an dem Bullen und Bären im Gleichgewicht stehen. Sobald die Bären die Bullen überwältigen, fällt der Kurs von der Widerstandsebene zurück. Diese Ebene dient normalerweise als Signal für Händler, eine Short-Position einzunehmen oder als Kursziel für ihre bestehenden Long-Positionen.
Um eine Unterstützungs- oder Widerstandsebene zu erkennen, muss ein Händler das Diagramm nach jedem signifikanten Tief oder Hoch oder einem bestimmten Niveau untersuchen, an dem die Marktentwicklung wiederholt gestoppt und die Richtung umgekehrt hat.
Wir können erkennen, dass die Aufwärtsbewegung des Kurses gestoppt wurde und eine Umkehrung an mehreren Stellen erfolgt ist – auf offensichtlichen Widerstandsniveaus.
Im folgenden Diagramm können wir die gegenteilige Situation sehen – die Abwärtsbewegung des Kurses wurde gestoppt und mehrmals umgekehrt – auf offensichtlichen Unterstützungsniveaus.
Nachdem wir die Unterstützungs- und Widerstandsniveaus bestimmt haben, müssen wir sie visualisieren, um sie weiter zu nutzen. Wir ziehen einfach eine horizontale Linie durch das bestimmte Widerstands- oder Unterstützungsniveau, an dem die Kursbewegung umgekehrt wird.
Gleitende Durchschnitte können ebenfalls als Unterstützungs- und Widerstandsniveaus dienen. Wenn sich die Kurse in einem Abwärtstrend befinden und sich dem gleitenden Durchschnitt von oben nähern, werden sie in der Regel davon abprallen. Wenn jedoch die Kurse darunter brechen und weiter fallen, kann dies ein starkes Signal sein, eine Short-Position einzunehmen.
Wenn sich die Kurse in einem Aufwärtstrend befinden und sich dem gleitenden Durchschnitt von unten nähern, stoßen sie in der Regel auf Widerstand auf dessen Niveau. Wenn jedoch die Kurse darüber ausbrechen und weiter steigen, kann dies ein starkes Signal sein, eine Long-Position einzunehmen.
Fibonacci-Niveaurechner
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Ausbrüche
Am häufigsten treten Ausbrüche auf, wenn der Preis unter ein vorheriges Unterstützungsniveau (oder eine Zone) fällt und weiter sinkt, oder wenn er über ein vorheriges Widerstandsniveau (oder eine Zone) steigt und weiter steigt. Ausbrüche deuten auf eine signifikante Änderung von Angebot und Nachfrage für das jeweilige Handelsinstrument und auf den wahrscheinlichen Beginn eines neuen Trends hin.
Ausbrüche in die Richtung des vorherigen Trends bestätigen in der Regel, dass der Trend fortgesetzt wird. Ausbrüche in die entgegengesetzte Richtung des vorherigen Trends deuten jedoch in der Regel darauf hin, dass der Trend wahrscheinlich versucht, sich umzukehren, und Händler sollten ihre Positionen schließen und möglicherweise umkehren.
Ein Schlüsselmerkmal für einen Ausbruch ist das Durchbrechen einer vorherigen Trendlinie oder Zone der Unterstützung oder des Widerstands. Das zweite Schlüsselmerkmal ist die Bestätigung, dass das Durchbrechen ein tatsächlicher Ausbruch und kein „Fehlausbruch“ („Fakeout“) ist.
Im Fall von Unterstützungs- (Widerstands-) Zonen ist das genaue Ausbruchsniveau möglicherweise nicht klar. Aber normalerweise kann der Extrempunkt der Unterstützungs- (Widerstands-) Zone als Ausbruchsniveau betrachtet werden.
Im Falle von Trendlinien können diese als präzisere Ausbruchsniveaus dienen. In diesem Fall benötigen Händler eine Bestätigung, dass eine Trendlinie durchbrochen wurde. Einige Händler ziehen es vor, auf das Schließen der Ausbruchskerze zu warten. Andere bevorzugen es, zu warten, bis zwei oder mehr Kerzen unterhalb des Unterstützungsniveaus oder oberhalb des Widerstandsniveaus schließen.
Es gibt auch andere Bestätigungsmethoden. Ein Händler kann eine Ausbruchszone mit einem spezifischen Prozentsatz über dem Ausbruchsniveau festlegen. Wenn der Preis erfolgreich das Ausbruchsniveau und die darüber hinausgehende Ausbruchszone durchbricht, könnte dies ein tatsächlicher Ausbruch sein. Händler können jeden Prozentsatz als Signal verwenden. Am häufigsten (in der Aktienhandelspraxis) wird die 3%-Regel verwendet – ein Punkt, der 3% über dem Ausbruchsniveau liegt.
Im 1-Stunden-Chart von USD/JPY unten verwenden wir einen 0,30%-Filter vom Ausbruchsniveau.
Retracements (Korrekturen zum Haupttrend)
Ein Retracement (Korrektur) ist eine vorübergehende Umkehrung der Preisrichtung, die gegen den Haupttrend auftritt. Ein Retracement unterscheidet sich von einer Umkehr. Retracements sind kurzfristige Korrekturen des zugrunde liegenden langfristigen Trends, während Umkehrungen das Ende des Haupttrends und den Beginn eines neuen Trends anzeigen.
In einem signifikanten Aufwärtstrend wird ein Preisanstieg periodisch durch bearishe Korrekturen unterbrochen. Letztere beginnen in der Regel an einem Widerstandspunkt und enden an einem Unterstützungspunkt. Retracements sind selbst kleinere Trends und verlaufen in entgegengesetzter Richtung zum Haupttrend.
In einem signifikanten Aufwärtstrend ist es logisch zu erwarten, dass Retracements kurz sind und keinen großen Prozentsatz des vorherigen Anstiegs korrigieren. Wenn ein Aufwärtstrend stark erscheint, werden die Retracements normalerweise nicht mehr als 50 % des vorherigen Anstiegs betragen. Dasselbe gilt für Abwärtstrends.
In einem Aufwärtstrend, wenn ein Retracement seinen Rückgang auf über 50 % ausdehnt, wird die Trendlinie im langfristigen Trend nicht mehr relevant sein. Somit zeigt die Größe der Retracements an, wie stark der längerfristige Trend ist.
Kanäle
Kanäle stellen Handelsbereiche dar, die durch eine Trendlinie und eine parallele Linie durch Preisgipfel und -täler definiert werden. Je nach Preisrichtung können drei Arten von Kanälen gebildet werden: Aufsteigende Kanäle, absteigende Kanäle und seitliche Kanäle.
Aufsteigende Kanäle repräsentieren nach oben geneigte Handelsbereiche, in denen der Preis höhere Hochs und höhere Tiefs in nahezu gleichem Tempo verzeichnet.
Um einen aufsteigenden Kanal zu bilden, müssen Händler einige einfache Schritte befolgen:
- Erstens platzieren Sie eine Trendlinie, wie früher im Leitfaden besprochen;
- Zweitens platzieren Sie eine weitere Linie mit demselben Winkel und passen deren Länge entsprechend der Kanalausrichtung an;
- Drittens ziehen Sie die parallele Linie und platzieren sie so, dass sie durch das nächstgelegene Hoch verläuft;
- Viertens, wenn wir einen echten aufsteigenden Kanal haben, werden alle vorherigen Hochs auf der parallelen Linie liegen (oder nur sehr leicht davon abweichen);
- Fünftens sollten Sie nicht versuchen, die zweite (klonierte) Linie gewaltsam parallel zur Trendlinie erscheinen zu lassen. Bei einer Abweichung gibt es einfach keinen Kanal.
Absteigende Kanäle repräsentieren nach unten geneigte Handelsbereiche, in denen der Preis niedrigere Hochs und niedrigere Tiefs in nahezu gleichem Tempo verzeichnet.
Horizontale Kanäle repräsentieren Handelsbereiche ohne Unterschied im Winkel zwischen Hochs und Tiefs – der Preis bewegt sich zwischen horizontalen Unterstützungs- und Widerstandsniveaus.
Pivot-Punkte und wie sie verwendet werden
Die Pivot-Punkte (Drehpunkte) stellen eine Technik dar, die von Daytradern genutzt wird, um die wahrscheinlichsten Unterstützungs- und Widerstandslevels zu bestimmen. Sie können auch verwendet werden, um Ausbrüche aus Konsolidierungsbereichen zu bestätigen.
Jedes handelbare Instrument verzeichnet an jedem Handelstag vier wichtige Preisniveaus – einen Eröffnungspreis, einen Höchstpreis, einen Tiefstpreis und einen Schlusskurs. Diese Niveaus reichen aus, um die Pivot-Punkte zu berechnen.
Der Grund, warum viele Händler diese Technik verwenden, ist, dass Pivot-Punkte eine prognostizierende Natur haben und potenzielle Wendepunkte für die aktuelle Sitzung angeben. Da der Markt dazu neigt, auf diesen Ebenen zu reagieren, können Händler sie nutzen, um Positionen zu eröffnen. Die Berechnungsformel kann wie folgt dargestellt werden:
Pivot-Punkt = (Hoch + Schluss + Tief)/3
Widerstand 1 = 2 * Pivot – Tief
Widerstand 2 = Pivot + (W1 – U1)
Widerstand 3 = Hoch + 2*(Pivot – Tief)Unterstützung 1 = 2 * Pivot – Hoch
Unterstützung 2 = Pivot – (W1 – U1)
Unterstützung 3 = Tief – 2*(Hoch – Pivot)
Wenn Sie die Höchst-, Tiefst- und Schlusskurse eines bestimmten Instruments während des vorherigen Handelstags nehmen, können Sie 7 interessante Punkte für den aktuellen Tag berechnen – einen tatsächlichen Pivot-Punkt, drei Unterstützungs- und drei Widerstandsniveaus.
Wenn der Markt über dem Pivot-Punkt eröffnet, ist die aktuelle Sitzung wahrscheinlich auf Long-Trades (Kauf) ausgerichtet, solange das Handelsinstrument über dem Pivot-Punkt bleibt. Wenn der Markt unter dem Pivot-Punkt eröffnet, ist die aktuelle Sitzung wahrscheinlich auf Short-Trades (Verkauf) ausgerichtet, solange das Handelsinstrument unter dem Pivot-Punkt bleibt.
Händler könnten eine Umkehrung oder einen Ausbruch der W1- oder U1-Niveaus erwarten. Wenn der Preis die W2- und W3- oder die U2- und U3-Niveaus erreicht, ist der Vermögenswert bereits überkauft oder überverkauft. Daher werden Händler diese Niveaus in der Regel nutzen, um ihre Positionen zu verlassen, nicht um neue einzutreten.
Eines der günstigsten Szenarien wäre, wenn der Eröffnungskurs über dem tatsächlichen Pivot-Niveau liegt, dann der Markt bei W1 anhält und sich weiter in Richtung W2 bewegt. In diesem Fall könnten Händler es vorziehen, eine Position bei einem Ausbruch über W1 zu eröffnen und ein Gewinnziel bei W2 zu setzen. Wenn der Markt tatsächlich W2 erreicht, könnten Händler die Hälfte ihrer Position auf diesem Niveau schließen. Danach könnten sie W3 anvisieren, bei welchem Niveau sie den verbleibenden Teil des Handels schließen könnten.
Der entscheidende Vorteil der Pivot-Punkte-Technik ist, dass viele Marktteilnehmer dieselben Berechnungen basierend auf derselben Formel verwenden. Andererseits kann das Zeichnen von Unterstützungs- und Widerstandsniveaus sowie von Trendlinien auf dem Kursdiagramm ziemlich subjektiv sein.
Einfacher gleitender Durchschnitt (SMA)
Gleitende Durchschnitte sind wertvolle Indikatoren, die tägliche Kursschwankungen glätten, wodurch es Technikern ermöglicht wird, den zugrunde liegenden Trend ohne Ablenkungen durch kleine (tägliche) Bewegungen zu erkennen.
Ein steigender gleitender Durchschnitt weist normalerweise auf einen Bullenmarkt hin, während ein fallender gleitender Durchschnitt auf einen Bärenmarkt hinweist. Einige Techniker haben einen bestimmten Ansatz angenommen, wenn sie gleitende Durchschnitte mit einem Marktrend in Verbindung bringen. Schließt ein Handelsinstrument über einem Einfachen Gleitenden Durchschnitt, kann es sich in einem Bullenmarkt befinden. Schließt das Handelsinstrument unter einem Einfachen Gleitenden Durchschnitt, kann es sich in einem Bärenmarkt befinden.
Die Auswahl eines gleitenden Durchschnittszeitraums (Länge), um einen Marktrend zu schätzen, hängt jedoch von den persönlichen Vorlieben des Analysten ab. Die Periode (Länge) des SMA hängt normalerweise vom eigenen Handelsstil und dem bevorzugten Zeitrahmen für den Handel ab. Dementsprechend wird die Einstellung eines geeigneten SMA-Zeitraums (Länge) durch Experimentieren und Erfahrung erreicht.
Obwohl SMAs dabei helfen, einen Marktrend zu identifizieren, tun sie dies erst, wenn der Trend begonnen hat. Oder anders ausgedrückt, gleitende Durchschnitte sind nachlaufende Indikatoren, da sie auf historischen Preisen basieren.
Gleitende Durchschnitte können unterschiedliche Längen haben. Die beliebtesten täglichen gleitenden Durchschnitte sind für Zeiträume wie 10, 20, 30, 50, 80 und 200 Tage. Der 10-Tage-SMA repräsentiert fast zwei Wochen, der 20-Tage-SMA repräsentiert einen Monat und der 80-Tage-SMA repräsentiert vier Monate an Handelsdaten.
Gleitende Durchschnitte mit längerer Periode erkennen Veränderungen in einem Marktrend normalerweise langsamer. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass diese gleitenden Durchschnitte ein falsches Signal für einen Trendwechsel geben, da sie eine größere Anzahl von Datenbeobachtungen repräsentieren. Je mehr Informationen in die Berechnung des SMA einfließen, desto weniger wichtig wird der tägliche Datenwert in der Berechnung selbst. Eine große Veränderung eines täglichen Datenwertes wird den langfristigen Einfachen Gleitenden Durchschnitt wahrscheinlich nicht beeinflussen.
Exponentieller Gleitender Durchschnitt (EMA)
Einfache gleitende Durchschnitte (SMAs) wurden hauptsächlich aufgrund ihres „Drop-off-Effekts“ kritisiert. Wenn der letzte Preis fast keine Veränderung zeigt, während die ältesten Kursdaten (die weggelassen werden) erhebliche Veränderungen aufweisen, wird der MA (gleitende Durchschnitt) durch das Weglassen der älteren Daten sicherlich beeinflusst. SMAs ignorieren die älteren Daten vollständig, wobei letztere außerhalb der Länge der gleitenden Durchschnitte bleiben. Um die älteren Daten in die Berechnung der gleitenden Durchschnitte einzubeziehen, verwenden technische Analysten einen exponentiellen gleitenden Durchschnitt (EMA).
In der Berechnung des SMA für eine bestimmte Anzahl von Handelstagen ist jeder Tag gleich wichtig (gleich gewichtet). Das bedeutet, dass die Daten für jeden Tag einen gleichmäßigen Einfluss auf den Wert des SMA haben. Der EMA weist jedoch je nach Aktualität der Daten unterschiedliche Gewichtungen zu. Den neuesten Daten wird eine größere Bedeutung (höheres Gewicht) beigemessen, während den ältesten Daten weniger Bedeutung (geringeres Gewicht) zukommt.
Das obige Diagramm visualisiert einen 10-Tage-SMA (schwarz) und einen 10-Tage-EMA (blau). Der EMA neigt dazu, seine Richtung schneller zu ändern als der SMA, da er den neuesten Daten zusätzliche Gewichtung zuweist. Wir können im Diagramm sehen, dass der EMA in den letzten vier Tagen unterhalb des SMA verläuft. Dies liegt daran, dass der Markt in den letzten vier Tagen einen klaren Abwärtstrend zeigt. Somit visualisiert der EMA die neueste Stimmung klarer. In den ersten 12 Tagen (12 aufeinanderfolgende grüne Kerzen auf der linken Seite) hält der exponentielle gleitende Durchschnitt sich über dem einfachen gleitenden Durchschnitt und reagiert schneller auf die Änderung der Stimmung (die folgenden 8 aufeinanderfolgenden roten Kerzen). Folglich spiegelt der EMA die Handlungen der Marktteilnehmer besser wider als der SMA.
Gleitende Durchschnitts-Kreuzungen
Techniker treffen ihre Handelsentscheidungen normalerweise nicht allein auf der Grundlage gleitender Durchschnitte; stattdessen warten sie auf das stärkste Signal, das gleitende Durchschnitte erzeugen können. Dies wird als gleitende Durchschnitts-Kreuzung bezeichnet. Es kann beobachtet werden, wenn ein kurzfristiger GD einen langfristigen GD durchquert. Kreuzungen zeigen an, dass eine bedeutende Bewegung bevorsteht, da sich das Momentum in eine Richtung verschiebt.
Ein bärisches (Verkaufs-) Signal wird erzeugt, wenn der kurzfristige GD den langfristigen GD von oben nach unten durchquert. Ein bullisches (Kauf-) Signal wird generiert, wenn der kurzfristige GD den langfristigen GD von unten nach oben durchquert.
Das „Goldene Kreuz“ ist ein Ereignis, das einen großen Stimmungswechsel signalisiert, wenn Bullen den Markt dominieren. Dieses Kreuz ist zu beobachten, wenn ein mittelfristiger GD (50-Tage GD) über einen langfristigen GD (200-Tage GD) hinaus bricht.
Das „Todeskreuz“ ist ein weiteres Ereignis, das einen bedeutenden Stimmungswechsel signalisiert, wenn Bären den Markt dominieren. Dieses Kreuz ist zu beobachten, wenn ein mittelfristiger GD (50-Tage GD) unter einen langfristigen GD (200-Tage GD) fällt.
Sobald der 200-Tage-Durchschnitt durchbrochen wird, fungiert er als wichtiger Widerstandsbereich (in einem Todeskreuz-Zustand) und als wichtiger Unterstützungsbereich (in einem Goldenen Kreuz-Zustand). Die Preisbewegung kann oft zwischen dem mittelfristigen und dem langfristigen GD gefangen sein, was gute Swing-Trading-Möglichkeiten bietet.
GD-Kreuzungen werden häufig als Bestätigungswerkzeug in einer Vielzahl von Handelsstrategien verwendet. Dennoch sollten wir erneut betonen, dass GD Trendindikatoren sind und das Richtungsmomentum widerspiegeln. Alle GD neigen dazu, in kontinuierlichen Handelsbereichen weniger effektiv zu sein, da sich die Durchschnitte schließlich in einem einzigen Preislevel konvergieren. In Zeiten, in denen die Preisbewegung besonders dünn ist (fast als flache Linie dargestellt), neigen GD dazu, wenig bis keine Hinweise auf die Preisrichtung zu liefern.
Gleitende Durchschnitts-Envelopes
Envelopes stellen zwei Grenzen dar, die in einem bestimmten Abstand oberhalb und unterhalb eines gleitenden Durchschnitts aufgetragen werden. Wenn der Preis zu stark von diesem gleitenden Durchschnitt abweicht und eine der beiden Grenzen erreicht, deutet dies normalerweise darauf hin, dass die Marktbewegung überdehnt wurde. Solche Spitzen können Kurskorrekturen auslösen, da überdehnte Bewegungen nicht nachhaltig sind.
Kurzfristige GDs (20-Tage GD, zum Beispiel) werden von einem 3%-Envelope oder sogar kleiner umgeben. Mittelfristige und langfristige GDs werden normalerweise von einem 5%-Envelope oder größer umgeben.
Relative Strength Index (RSI)
Der RSI ist ein Oszillator, der überkaufte oder überverkaufte Marktbedingungen anzeigt, indem er die jüngsten Gewinne eines Handelsinstruments mit seinen jüngsten Verlusten vergleicht.
Der RSI kann verwendet werden, um Ein- und Ausstiegssignale zu generieren, indem man das mögliche Ende eines Trends oder den Beginn eines neuen identifiziert. Dieser Oszillator misst das Aufwärts- im Vergleich zum Abwärtsmomentum eines bestimmten Instruments über einen bestimmten Zeitraum (standardmäßig 14 Perioden). Oder er zeigt an, ob sich das Instrument unhaltbar hoch oder niedrig bewegt hat.
Der RSI bewegt sich innerhalb eines Bereichs von 1 bis 100, wobei das Niveau von 50,0 ein bemerkenswerter Punkt ist, der einen Bullen- von einem Bärenmarkttrend unterscheidet. Zwei weitere zu beachtende Niveaus sind 30,0 und 70,0. RSI-Werte unter 30,0 deuten auf überverkaufte Marktbedingungen hin, während Werte über 70,0 auf überkaufte Bedingungen hindeuten. Diese beiden Niveaus sind nicht unbedingt voreingestellt und können jederzeit manuell entsprechend der Strategie eines Traders angepasst werden.
Wenn der RSI-Wert über dem Niveau von 50,0 liegt, zeigt dies an, dass es mehr Käufer als Verkäufer gibt, was zu einer Aufwärtsbewegung des Preises führt. Wenn der RSI-Wert unter das Niveau von 50,0 fällt, deutet dies darauf hin, dass es mehr Verkäufer als Käufer gibt, was zu einer Abwärtsbewegung des Preises führt.
Der RSI sollte als Trendbestätigungstool verwendet werden. Falls Sie zu dem Schluss gekommen sind, dass sich ein neuer Trend bilden könnte, überprüfen Sie den RSI-Wert, um sich der aktuellen Marktsituation sicherer zu sein. Wenn Sie glauben, dass sich ein Aufwärtstrend bildet, wird ein RSI-Wert über 50,0 Ihnen die Bestätigung dafür geben.
In der Regel achten Händler jedoch genau auf den Moment, wenn sich der RSI seinen überkauften und überverkauften Zonen nähert. Überkaufte Bedingungen weisen auf eine hohe Wahrscheinlichkeit hin, dass es nicht genügend Käufer im Markt gibt, um den Preis weiter nach oben zu treiben. Infolgedessen wird die Aufwärtsbewegung zum Stillstand kommen. Überverkaufte Bedingungen weisen auf eine hohe Wahrscheinlichkeit hin, dass es nicht genügend Verkäufer im Markt gibt, um den Preis weiter nach unten zu treiben. Infolgedessen wird die Abwärtsbewegung zum Stillstand kommen.
Wenn der RSI den Bereich nahe seinem überverkauften Niveau (30) erreicht, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Abwärtsbewegung des Preises sich verlangsamt und sogar umkehrt in eine Aufwärtsbewegung.
Wir können sagen, dass überkaufte/überverkaufte Niveaus dazu neigen, als Unterstützungs-/Widerstandszonen zu fungieren.
Indikator für die Standardabweichung
Der Indikator für die Standardabweichung spiegelt wider, wie stark die jüngste Kursbewegung in einem bestimmten Handelsinstrument war und wird verwendet, um die zukünftige Kursvolatilität vorherzusagen. Sehr hohe Standardabweichungswerte deuten darauf hin, dass sich das Handelsinstrument kürzlich erheblich bewegt hat, aber seine Volatilität könnte bald abnehmen. Sehr niedrige Standardabweichungswerte deuten auf das Gegenteil hin.
Der Indikator spiegelt tatsächlich die Größe der Kursabweichung von dem gleitenden Durchschnitt wider. Falls die Standardabweichung sehr niedrig erscheint oder der Markt eine ruhige Aktivität gezeigt hat, könnte ein Händler erwarten, dass bald ein Aktivitätsanstieg erfolgt. Und falls die Standardabweichung extrem hoch erscheint, könnte man annehmen, dass die Marktaktivität bald genug abnimmt.
Am häufigsten wird der Indikator für die Standardabweichung von Händlern verwendet, um Kursumkehrungen basierend auf der „Rückkehr zum Mittelwert“ vorherzusagen. Dieses Prinzip geht davon aus, dass jede Abweichung vom Mittelwert durch eine Rückkehr auf das gleiche Niveau gefolgt werden sollte, sodass die gesamte Kursverteilung der Standardverteilung entspricht.
Dieser Indikator neigt dazu, eine gute Wahl für technische Analysten in einem Marktumfeld mit einem Trend zu sein, wo eine moderate Volatilität beobachtet wird und die Kursoszillation sich um den Mittelpunkt der Spanne gruppiert.
Betrachten wir ein einfaches Beispiel. Angenommen, das EUR/USD-Paar wird für einen beträchtlichen Zeitraum innerhalb der Spanne von 1,1000-1,2000 gehandelt und die Mehrheit der Bewegung konzentriert sich in der Mitte dieser Spanne, könnte man einen Handel platzieren, indem man eine Rückkehr zum Mittelwert basierend auf der Standardverteilung annimmt.
Aber wenn wir das gegenteilige Szenario haben – die Kursbewegung konzentriert sich in der Nähe der Ränder der Spanne von 1,1000-1,2000 (zum Beispiel zwischen 1,1000-1,1100 oder zwischen 1,1900-1,2000), dann ist es durchaus möglich, dass die Kursverteilung nicht standardmäßig ist. Daher könnte der Indikator für die Standardabweichung keine geeignete Option sein, um Ihre Handelsentscheidungen darauf zu stützen.
Moving Average Convergence Divergence (MACD)
Der MACD ist ein Indikator, der Händlern hilft, die Richtung des Preises, mögliche Trendwenden und die Stärke der jeweiligen Bewegung zu bestimmen. Der MACD spiegelt die Differenz zwischen dem 12-Perioden-EMA und dem 26-Perioden-EMA für ein bestimmtes handelbares Instrument wider. Beide EMAs werden mithilfe der Schlusskurse für den jeweiligen Zeitraum berechnet. Ein dritter, 9-Perioden-EMA wird ebenfalls visualisiert, mit dem Zweck, Signale für Long- und Short-Marktpositionen zu geben.
Ein Kaufsignal wird erzeugt, wenn sich der MACD über seinen 9-Perioden-EMA bewegt. Ein Verkaufssignal wird erzeugt, wenn sich der MACD unter seinen 9-Perioden-EMA bewegt.
Das MACD-Histogramm visualisiert am besten die Differenz zwischen dem MACD und seinem 9-Perioden-EMA. Das Histogramm bleibt positiv, wenn der MACD über seinem 9-Perioden-EMA liegt. Und umgekehrt bleibt das Histogramm negativ, wenn der MACD unter seinem 9-Perioden-EMA liegt.
Während eines Aufwärtstrends wird sich das Histogramm ausdehnen, wenn das Tempo der Preisbewegung zunimmt, und es wird sich zusammenziehen, wenn das Tempo der Preisbewegung verlangsamt. Während eines Abwärtstrends funktioniert das gleiche Prinzip umgekehrt. Mit anderen Worten, viele Händler verwenden den MACD, um das Momentum einzuschätzen.
Andere Händler könnten das MACD-Histogramm verwenden, um Vorkommnisse zu erkennen, die als Divergenzen bekannt sind. Sie untersuchen das Chart auf Punkte, an denen der Preis ein neues Hoch (oder ein neues Tief) erreicht, das MACD-Histogramm jedoch nicht. Mit anderen Worten, es signalisiert, dass eine Divergenz zwischen Preis und Momentum aufgetreten ist.
Bollinger-Bänder
Bollinger-Bänder gehören zur Gruppe der oszillierenden Indikatoren, die die Marktvolatilität messen. Händler verwenden Bollinger-Bänder, um vorherzusagen, ob der Preis eines bestimmten Vermögenswerts umkehren könnte, nachdem er im Vergleich zu seinem jüngsten Durchschnitt relativ niedrige oder hohe Niveaus erreicht hat. Bollinger-Bänder setzen sich aus den folgenden Elementen zusammen:
- ein oberes Band, das anzeigt, ob das Instrument überkauft ist;
- ein unteres Band, das anzeigt, ob das Instrument überverkauft ist;
- ein mittleres Band, das normalerweise der 20-Perioden-Simple-Moving-Average des Instruments ist.
Wenn der Preis sich dem oberen Band nähert, wird das Handelsinstrument überkauft, da es im Vergleich zu seinem jüngsten Durchschnitt relativ hoch bewertet ist. Ein bärisches Signal wird erzeugt, während erwartet wird, dass der Preis zur gleitenden Durchschnittslinie zurückkehrt. Infolgedessen werden Händler normalerweise ihre Long-Positionen schließen und Short-Trades eingehen.
Wenn der Preis sich dem unteren Band nähert, wird das Handelsinstrument überverkauft, da es im Vergleich zu seinem jüngsten Durchschnitt relativ niedrig bewertet ist. Ein bullisches Signal wird erzeugt, während erwartet wird, dass der Preis zurückprallt und zur gleitenden Durchschnittslinie zurückkehrt. Infolgedessen werden Händler normalerweise ihre Short-Positionen schließen und Long-Trades eingehen.
Dennoch könnten Händler nicht nur basierend auf Bollinger-Bändern, die überkaufte oder überverkaufte Bedingungen signalisieren, Aufträge platzieren. Wenn der Preis das untere oder obere Band erreicht, bedeutet dies nicht unbedingt, dass eine Umkehrung stattfinden wird. Sie benötigen weitere Bestätigungen, indem sie sich Kerzenmuster genauer ansehen oder einen anderen technischen Indikator verwenden.
Manchmal wird der Abstand zwischen den Bändern enger. Dieses Phänomen ist als „Bollinger Squeeze“ bekannt und zeigt oft an, dass ein Ausbruch bevorsteht. Wenn der Preis über das obere Band ausbricht, wird die Bewegung nach oben wahrscheinlich fortgesetzt. Wenn der Preis unter das untere Band ausbricht, wird die Abwärtsbewegung wahrscheinlich fortgesetzt.
Das untenstehende Diagramm visualisiert einen „Bollinger Squeeze“, gefolgt von einem Ausbruch nach oben.
Doppeltop, Doppelboden
Das Doppeltop ist ein M-förmiges bärisches Umkehrmuster, das sich bildet, nachdem der Markt in einem Aufwärtstrend war. Es bietet dem Händler die Möglichkeit, auf einen fallenden Preis zu setzen. Die Kursbewegung erreicht zwei Gipfel, die durch einen Trog getrennt sind. Am unteren Teil der Doppeltop-Formation wird auch eine „Nackenlinie“ gebildet.
Ein echtes Doppeltop hat die folgenden Hauptmerkmale:
- der anfängliche Preis wird das Muster unterhalb der Trog-Preis-Ebene betreten, während der Ausstieg beim Bruch unterhalb der Nackenlinie erfolgt;
- die beiden Gipfel sind in der Regel identisch oder liegen innerhalb von 5 % ihres Preisniveaus;
- die Formation wird bestätigt, wenn der Markt unter dem Tiefpreis des unteren Teils schließt;
- die Formation wird fehlschlagen, wenn der Markt über dem zweiten Gipfel schließt;
- das Muster wird in einem Zeitraum von 2 bis 7 Wochen gebildet. Je länger der Zeitraum der Bildung, desto weniger zuverlässig ist es.
Der Doppelboden ist ein W-förmiges bullisches Umkehrmuster, das sich bildet, nachdem der Markt in einem Abwärtstrend war. Es bietet dem Händler die Möglichkeit, auf einen steigenden Preis zu setzen. Die Kursbewegung erreicht zwei Tröge, die durch einen Gipfel getrennt sind. Am oberen Teil der Doppelboden-Formation wird erneut eine „Nackenlinie“ gebildet.
Ein echter Doppelboden hat die folgenden Hauptmerkmale:
- der anfängliche Preis wird das Muster oberhalb der Gipfel-Preis-Ebene betreten, während der Ausstieg beim Bruch oberhalb der Nackenlinie erfolgt;
- die beiden Tröge sind in der Regel identisch oder liegen innerhalb von 5 % ihres Preisniveaus;
- die Formation wird bestätigt, wenn der Markt über dem Höchstpreis des oberen Teils schließt;
- die Formation wird fehlschlagen, wenn der Markt unter dem zweiten Trog schließt;
- das Muster wird in einem Zeitraum von 2 bis 7 Wochen gebildet. Je länger der Zeitraum der Bildung, desto weniger zuverlässig ist es.
Kopf und Schultern
Dieses Kursmuster erscheint normalerweise nach einem Aufwärtstrend und löst, wenn bestätigt, eine Trendwende aus. Es gibt ein weiteres Muster, bekannt als Umgekehrtes Kopf-Schulter-Muster, das nach einem Abwärtstrend auftritt und, wenn bestätigt, das Ende der Abwärtsbewegung anzeigt.
Die Kopf-Schulter-Formation besteht aus drei Hochs (Gipfeln) – einer linken Schulter, einem Kopf und einer rechten Schulter. Der Kopf ist normalerweise der höchste Gipfel, während die beiden Schultern in der Regel eine relativ gleiche Höhe aufweisen.
Wenn der Kurs steigt, bildet sich die linke Schulter des zukünftigen Musters als ein Hoch (das tatsächlich der Gipfel des aktuellen Trends ist).
Um eine Schulter zu bilden, muss der Kurs dann nach unten korrigieren und zu einem Tiefpunkt (Tief) fallen. Dieses Tief kann über oder auf der Trendlinie liegen. Mit anderen Worten, der Aufwärtstrend bleibt weiterhin bestehen. Dieses Tief ist der erste Punkt zur Bestimmung des Standortes der Nackenlinie des Musters.
Danach beginnt sich über dem Tiefpunkt der linken Schulter ein neues höheres Hoch zu bilden. Dieses neue Hoch ist der Kopf des Musters. Nachdem der Kopf gebildet wurde, korrigiert der Kurs nach unten und dies ist normalerweise der Punkt, an dem die Aufwärtstrendlinie durchbrochen wird – dies signalisiert, dass sich der Schwung verschoben hat.
Der zweite Tiefpunkt, der entsteht, nachdem der Kurs vom Hoch des Kopfes gefallen ist, ist der andere wichtige Punkt zur Festlegung der Nackenlinie.
Der nächste Aufschwung vom zweiten Tiefpunkt wird das dritte Hoch (rechte Schulter) bilden. Es wird in der Regel niedriger als das zweite Hoch (Kopf) sein und wird ungefähr der Höhe der linken Schulter entsprechen.
Die gesamte Formation wird in der Regel bestätigt, wenn der Rückgang vom dritten Hoch (rechte Schulter) die Nackenlinie durchbricht und mindestens eine Kerze darunter schließt.
Die Nackenlinie des Musters sollte horizontal sein. Häufig wird sie jedoch nach oben oder nach unten geneigt sein. Beachten Sie, dass eine nach unten geneigte Nackenlinie als bärischer angesehen werden kann im Vergleich zu einer nach oben geneigten Nackenlinie.
Dreiecke
Manchmal können Preisformationen Begrenzungslinien haben, die nicht parallel sind. Wenn diese Linien in die Zukunft verlängert werden, werden sie sich schließlich kreuzen und ein Muster bilden, das als Dreieck bekannt ist. Drei Haupttypen von Dreiecken können unterschieden werden – symmetrische, aufsteigende und absteigende.
Symmetrische Dreiecke sind Formationen, die eine untere Begrenzungslinie mit einer aufwärts gerichteten Neigung und eine obere Begrenzungslinie mit einer abwärts gerichteten Neigung haben. Innerhalb der Formation registriert der Preis niedrigere Hochs und höhere Tiefs in einem nahezu gleichen Tempo. Beide Begrenzungslinien haben tendenziell denselben Winkel, jedoch in unterschiedliche Richtungen. Die Kursbewegung füllt normalerweise den Bereich des Dreiecks aus und der Preis muss jede Begrenzungslinie mindestens zweimal berühren.
Symmetrische Dreiecke werden in der Regel als Trendfortsetzungsformationen betrachtet, die eine vorübergehende Pause oder Konsolidierung anzeigen und nicht als Umkehrformationen. Innerhalb dieser Muster können Bullen und Bären sich nicht gegeneinander durchsetzen, bis die meisten Händler zu einem bestimmten Zeitpunkt eine bestimmte Richtung erkennen. Wenn dies geschieht, wird es zu einem Ausbruch aus dem Dreieck kommen.
Im folgenden Diagramm sehen wir ein symmetrisches Dreieck mit einem Ausbruch nach oben.
Aufsteigende Dreiecke sind Formationen, die eine untere Begrenzungslinie mit einer aufwärts gerichteten Neigung und eine horizontale obere Begrenzungslinie (Widerstandslinie) haben. Innerhalb der Formation registriert der Preis höhere Tiefs, während die Widerstandslinie die Kursbewegung einschränkt, bis ein Ausbruch erfolgt. Diese Dreiecke zeigen, dass Bullen stark sind, da der Preis höhere Tiefs registriert. Die Stärke der Bären nimmt hingegen allmählich ab. Obwohl Verkäufer Käufer von der Widerstandslinie abdrängen können, geschieht dies jedes Mal mit abnehmender Kraft.
Den Verkäufern gelingt es nicht, die Käufer auf die gleichen Tiefs zurückzudrängen, und letztendlich steigt der Kaufdruck, da mehr Bullen dazu kommen. Infolgedessen beginnt der Preis, sich der Widerstandslinie zu nähern, bis er schließlich darüber hinausgeht. In den meisten Fällen erfolgt der Ausbruch in Richtung des Dreiecks (aufwärts gerichtet), kann jedoch auch in die entgegengesetzte Richtung erfolgen.
Im unten stehenden Diagramm sehen wir ein aufsteigendes Dreieck mit einem Ausbruch nach unten.
Absteigende Dreiecke sind Formationen, die eine obere Begrenzungslinie mit einer abwärts gerichteten Neigung und eine horizontale untere Begrenzungslinie (Unterstützungslinie) haben. Innerhalb der Formation registriert der Preis niedrigere Hochs, während die Unterstützungslinie die Kursbewegung einschränkt, bis ein Ausbruch erfolgt. Diese Dreiecke zeigen, dass Bären stark sind, da der Preis niedrigere Hochs registriert. Die Stärke der Bullen nimmt hingegen allmählich ab. Obwohl Käufer Verkäufer von der Unterstützungslinie abdrängen können, geschieht dies jedes Mal mit abnehmender Kraft.
Käufer schaffen es nicht, Verkäufer auf die gleichen Hochs zurückzudrängen, und letztendlich steigt der Verkaufsdruck, da mehr Bären Positionen eröffnen. Infolgedessen beginnt der Preis, sich der Unterstützungslinie zu nähern, bis er schließlich darunter bricht. In den meisten Fällen erfolgt der Ausbruch in Richtung des Dreiecks (abwärts gerichtet), kann jedoch auch in die entgegengesetzte Richtung geschehen.
Im unten stehenden Diagramm sehen wir ein absteigendes Dreieck mit einem Ausbruch nach oben.
Flaggen und Wimpel
Flaggen und Wimpel stellen kurzzeitige Fortsetzungsmuster dar, die häufig auftreten. Ihr Erscheinungsbild kann Keilen, Rechtecken und Dreiecken ähneln, jedoch sind sie in der Regel viel kleiner.
Flaggen sind kurze Kanäle mit einer Neigung in die entgegengesetzte Richtung des vorherigen Trends (sie werden sehr oft von einer steilen Kursbewegung vorausgegangen). Diese Kursmuster bilden sich typischerweise über kurze Zeiträume (mehrere Tage bis mehrere Wochen). Während sich Flaggen bilden, kann in der Regel ein Rückgang des Volumens beobachtet werden.
Das untenstehende Tagesdiagramm visualisiert ein bullisches Flaggenmuster.
Die Wimpel sind den Flaggen sehr ähnlich, wobei der Hauptunterschied zwischen den beiden Formationen darin besteht, dass die Trendlinien der Wimpel letztendlich konvergieren und ein kleines Dreieck bilden. Ähnlich wie die Flaggen ist die Neigung der Wimpel in die entgegengesetzte Richtung des vorherigen Trends. Während sich Wimpel bilden, kann in der Regel ein Rückgang des Volumens beobachtet werden, während beim Ausbruch nach der Musterbildung das Volumen zunimmt.
Um Flaggen und Wimpel zu identifizieren, müssen Trader nach einem steilen Trend suchen, der diesen Mustern vorausgeht. Viele Trader ziehen es vor, auf die vollständige Ausformung zu warten, bevor sie einen Einstieg tätigen. Dies geschieht in der Regel beim Ausbruch, der den Mustern folgt. Ein gültiger Ausbruch wird in der Regel in die gleiche Richtung wie der vorherige Trend verlaufen.
Ein Trader kann eine Long-Position eröffnen, wenn der Preis die obere Trendlinie (Widerstand) durchbricht, während ein Stop-Loss unterhalb der unteren Trendlinie (Unterstützung) platziert werden kann. Ein Trader kann eine Short-Position eröffnen, wenn der Preis die untere Trendlinie (Unterstützung) durchbricht, während ein Stop-Loss oberhalb der oberen Trendlinie (Widerstand) platziert werden kann.
Rechtecke
Eine Rechteckformation entsteht im Chart, wenn sich der Preis zwischen zwei horizontalen Linien bewegt – die obere Linie ist ein Widerstand und die untere Linie eine Unterstützung. Diese beiden Grenzen müssen auch Trendlinien sein, oder der Preis muss sie beide mindestens zweimal berühren. Der Preis schwankt zwischen den beiden parallelen Linien und irgendwann kommt es in die eine oder andere Richtung zu einem Ausbruch.
Der Preis berührt möglicherweise nicht immer die beiden parallelen Linien innerhalb eines Rechtecks. Stattdessen können sogenannte „Shortfalls“ auftreten.
Es kann häufig „falsche Ausbrüche“ aus Rechtecken geben. Diese Ereignisse geben keinen Hinweis auf die Richtung eines echten Ausbruchs. Falsche Ausbrüche sind kleinere Ausbrüche, die unterhalb oder oberhalb der Ausbruchsniveaus auftreten und dann wieder in das Rechteck zurückkehren. Sie treten in die entgegengesetzte Richtung des tatsächlichen Ausbruchs auf.
Rechtecke können Preisumkehrungen auslösen, sie können aber auch auf eine Fortsetzung des Trends hinweisen. Als Trendumkehrmuster treten sie häufig an Tiefpunkten auf. Als Trendfortsetzungsmuster können sie bullische oder bärische Rechtecke sein.
Ein bullisches Rechteck wird gebildet, wenn der Preis sich in einem Aufwärtstrend bewegt hat, bevor das Muster erscheint. Die Konsolidierung des Preises kann für einen bestimmten Zeitraum innerhalb des Rechtecks beobachtet werden. Danach setzt sich der Aufwärtstrend fort.
Ein bärisches Rechteck wird gebildet, wenn der Preis sich in einem Abwärtstrend bewegt hat, bevor das Muster erscheint. Die Konsolidierung des Preises kann für einen bestimmten Zeitraum innerhalb des Rechtecks beobachtet werden. Danach setzt sich der Abwärtstrend fort.
Fazit
Das Schöne an der technischen Analyse ist ihre Vielseitigkeit. Ein Trader benötigt keinen Abschluss in Wirtschaftswissenschaften, um ein Kursdiagramm zu analysieren. Die gehandelten Märkte können ebenfalls variieren – Devisen, Aktien, Krypto, Rohstoffe usw. Die technischen Prinzipien von Trends, Handelsbereichen, Unterstützung, Widerstand und anderen Aspekten der technischen Analyse können auf jedes Diagramm angewendet werden. Dennoch ist der Einsatz technischer Analysen kein einfacher Ansatz und wer Erfolg haben möchte, muss alle Aspekte studieren, Zeit investieren, um eine Strategie zu entwickeln und zu testen und vor allem offen für Neues bleiben.
